aktualisiert am 27.04.2024


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Faszinierende Burgen und spektakulärer Rieskrater in traumhafter Landschaft

 

Bei herrlichem Herbstwetter ging es am 22.10.2023 mit einer kleinen Wandergruppe von 6 Wandersleuten in den traumhaften Geo- und Archäologiepark rund um die Ofnethöhlen bei Ederheim. Startpunkt war ein Wanderparkplatz bei der alten Bürg, mit der Hippolytkapelle und der bereits 1274 zur Ruine verfallen Burgstelle. Zuvor machten wir jedoch noch einen Abstecher zum Suevit-Steinbruch, an dem es ausführliche Informationen über das auch auf dem Mond gefundene Gestein mit seiner Entstehungsgeschichte durch den Meteoriteneinschlag gab.

Steinbruch
Unser nächstes Wanderziel war die Hohlensteinhöhle, die mit einem etwa 20m tiefen Raum, in dem Anfang des letzten Jahrhunderts eine Kalksteinplatte mit Abbildungen aus dem Ende der letzten Eiszeit vor ca. 30.000 Jahren gefunden wurde, aufwartet. Weitere Funde bis in die Jungsteinzeit rundeten damals, nach den ersten Grabungen, das Bild einer lang genutzten Höhlenwohnung ab. Durch ein großes Wildgehege, das auf unserem Weg nur über eine Leiter erreicht werden konnte, wanderten wir weiter nach Christgarten, wo noch heute die Kirche des ehemaligen Kartäuser-Klosters umringt von Ruinen der Anlage, steht.

Kartäuser

Das Kloster wurde bereits Mitte des 17. Jahrhunderts, als Folge des 30-jährigen Krieges, aufgelöst und bis auf den Chor der Kirche abgebrochen. Nach ausgiebiger Stärkung ging es im herrlichen Kartäusertal, am Forellenbach entlang zur wild romantischen Ruine Hochhaus.

Hochhaus
Diese Burg, die später zur Schlossanlage umgebaut wurde, war noch bis ins Jahr 1839 bewohnt und einst eine gut befestigte große Anlage, von der man noch heute einen sehr guten Eindruck durch die Überreste erhalten kann. Nach einer Kletterparty auf den noch erhaltenen Eckturm des Schlosses und weiteren Highlights in den Ruinen, wanderte der Trupp dann weiter zur Burg Niederhaus. Einer alten Stauferburg aus dem 12 Jahrhundert, deren Besitzer mit dem letzten Staufer-König Konradin in Neapel 1268 enthauptet wurde.

Niederhaus

Nach weiteren Erkundungen in und um die gut erhaltene Ruine liefen wir entlang des Ries-Panoramawegs über Ederheim zum Geopark Lehrpfad Lindle, in dem anhand des vorhandenen Steinbruchs anschaulich die Entstehung des Rieskessels und der Riesränder erklärt wird.
Als weiteren Höhepunkt der Wanderung geht es über ausgedehnte ehemalige Steinbrüche zu den Ofnethöhlen, von der die größere mit 55m sehr gut begehbar ist und auch bereits von den Astronauten der Apollo 14 und 17 Missionen im Rahmen eines geologischen Feldtrainings besucht wurden. Berühmter wurden die Höhlen durch den Fund von 33 Menschenschädel aus dem Jahr 7700 v. Chr., die dort mit diversen Schmuckbeigaben Anfang des letzten Jahrhunderts gefunden wurden.

Ofnet
Als letztes Highlight, besuchten wir den römischen Gutshof im Maienbachtal unterhalb der Ofnethöhlen. Durch die erhaltenen ausgegrabenen Mauerreste kann man sich hier sehr gut dieses große bebaute Areal aus dem 1. christlichen Jahrhundert vorstellen. Die Villa wurde bis zum Beginn des 3. Jahrhunderts bewirtschaftet, bevor die römische Herrschaft in diesem Gebiet ein gewaltsames Ende nahm.

Gruppe
Nach über 20 faszinierende Kilometer, mit sowohl geologischen als auch vielen geschichtlichen Hintergründen, sind wir dann anschließend noch verdient und müde in einem nahegelegenen Gasthof eingekehrt und haben den Abend gemütlich mit vielen schönen Erinnerungen ausklingen lassen.

 

Gez. Bernd Loos     

 

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